Brigitte-Bardot-Künstlerstühle von Siegfried Michail Syniuga

Siegfried Michail Syniuga, Brigitte Bardot-Künstlerstühle, Düsseldorf, 1989 *

// von Dr. Romana Rebbelmund, Kuratorin

Für den spektakulären Neuzugang konnte direkt ein wunderbarer Platz in der Design-Ausstellung des MAKK gefunden werden. Das Paar „Brigitte-Bardot-Künstlerstühle“ (1989) von Siegfried Michail Syniuga (*1951) begrüßt als als echter Hingucker die Besucher des 1980er Jahre Kabinetts. Die Schöne und das Rohe! Syniuga fasste das gedoppelte und gespiegelte Bild von Brigitte-Bardot in jeweils einen ß-förmigen Rahmen – den man natürlich auch als doppeltes B auffassen kann –, der die Rückenlehnen von zwei Stühlen aus rohem, in Form gebogenem Stahl bildet. Der Kontrast des Fotos des damaligen Sex-Symbols zum verwendeten Material könnte kaum größer sein! Weiterlesen

Barcelona-Sessel 1929: Ludwig Mies van der Rohe

Timm Minkowitsch mit dem Barcelona-Sessel von Ludwig Mies van der Rohe in der MAKK-Ausstellung „34 x Design“ (Foto: Kirsten Reinhardt).

// von Timm Minkowitsch

Man sieht ihn heute nur noch selten: Den MR90, besser bekannt als Barcelona-Sessel. Noch vor einigen Jahrzehnten zierte er die Empfangsräume bedeutender Unternehmen, war in noblen Hotellobbys und Edel-Foyers kaum wegzudenken. Und obwohl sein Status als Ikone der Moderne ungebrochen ist, muss man ihn heute im öffentlichen Raum suchen. Könnte es daran liegen, dass Ludwig Mies van der Rohe, der kongeniale Entwerfer dieses Design-Klassikers, vielleicht einen Aspekt vernachlässigt hat?

Kaum jemand kann die elegante Form des Sessels ignorieren. Zwei Kreuze aus sanft geschwungenen Bandstahl bilden die Seitenteile. Die beiden Kreuze sind als Seitenrahmenstuhl über schlanke Stahlschienen verbunden. Dazwischen spannen sich kaum sichtbar die Riemen, auf denen die beiden Lederkissen der Sitz- und Rückenfläche ruhen. Die Maße sind Harmonie: Breite, Tiefe, Höhe, etwa 75 x 75 x 75 cm. Ein Sessel, der sich wie in einen unsichtbaren Kubus schmiegt. Weiterlesen

Ikea ist wie das H&M der Möbelindustrie

Blog-Workshop-mit-Kirsten-Reinhardt

Amrei Blomeyer und Cosmo Caspers im MAKK mit dem Stuhl von Arne Jacobsen.

von Amrei Blomeyer und Cosmo Caspers

Bei einem Gang durch das Museum für Angewandte Kunst in Köln begegnen einem viele Designs, die man auch gut in bekannten Möbelhäusern finden könnte. Meistens kennt man sie in einer abgewandelten Form von Ikea. Daher lässt sich Ikea gut als das H&M der Möbelindustrie bezeichnen, denn sie lassen sich von klassischen und erfolgreichen Designs inspirieren und bringen diese in einer preiswerteren Form auf den Markt und somit auch in die Wohnzimmer der eher einfacheren Leute. Ein Beispiel dafür ist dieser Stuhl von Arne Jacobsen:

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Müssen sich Geschwister ähnlich sehen? Carlton und das verspannte Regal

Carola Horster-mit-verspannten-Regal-Wolfgang Laubersheimer

Carola Horster mit dem `verspannten´ Regal von Wolfgang Laubersheimer (1984) im MAKK (Fotos: Kirsten Reinhardt).

von Carola Horster

Es sind zwei ungleiche Brüder, die sich im Obergeschoss der Design-Abteilung gegenüber stehen: Einmal das breite, schrille und bunte Regal Carlton und das schmalbrüstige, hohe, metallisch-graue, auf das Minimum an Material reduzierte „verspannte“ Regal. Schon die Namen sind vielsagend: Carlton klingt nach Luxus, Verschwendung, vielleicht auch nach Leichtsinn im Spielcasino. Verspanntes Regal bezieht sich sachlich auf die Technik, mit der dieses fragile Objekt standfest gemacht wird, bedeutet aber leider auch das Gegenteil von entspannt. Kann man also den Schluss ziehen, dass Carlton für italienische Lebenslust und das verspannte Regal für deutsche Nüchternheit stehen? Ganz so einfach ist es nicht, denn tatsächlich sind beide Regale in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts der gleichen Unzufriedenheit mit der damals aktuellen Design-Landschaft entsprungen (deswegen Brüder!).

Gruppe Memphis: Ettore Sottsass hat 1980 eine Gruppe junger Entwerfer um sich geschart und … Weiterlesen

Forever young: Stahlrohrmöbel

Baya Bruchmann präsentiert Stahlrohrmöbel von Marcel Breuer (Bild: Kirsten Reinhardt).

Baya Bruchmann präsentiert Stahlrohrmöbel von Marcel Breuer (Bild: Kirsten Reinhardt).

von Baya Bruchmann

Als Marcel Breuer 1925 das Material Stahlrohr für den Möbelbau entdeckt, wird er wohl kaum geahnt haben, dass sein erster Stahlrohrstuhl zu einem der bedeutendsten Möbel des 20sten Jahrhunderts avanciert. Es ist der Clubsessel B3 mit dem Beinamen Wassily – so benannt nach dem Künstler Wassily Kandinsky, für dessen Wohnung der Sessel ursprünglich hergestellt wurde. Der Entwurf ist so einfach wie genial: In scheinbar endloser Kurve umspannt das silberne Rohr die Umrisse des Sessels, eine Stoffbespannung aus Eisengarn bildet Sitzfläche, Rücken und Armlehnen. Dieses elegante transparente Design ist damals revolutionär und irritierend ungewohnt. Kein Wunder, dass Wassily zunächst kein kommerzieller Erfolg ist. Doch schon nach kurzer Zeit wird der Sessel zum Symbol der Moderne und beispielgebend für neue Wohn- und Einrichtungskonzepte. Und heute, knapp hundert Jahre später, wird er als lizensierter Nachbau vielfach produziert und gehört zu den beliebten, ewig jungen Designklassikern …

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Lieblingsstück: Ball-chair von Eero Aarnio

Henriette mit dem Sessel Ball-Chair von EERO AARNIO

Henriette mit der Sitzkugel, Ball-Chair von EERO AARNIO. 

Schüler-Projekt im MAKK: von Henriette, 13 Jahre, FWG

Am dritten Tag der Projektwoche des FWG, hat der Sessel von EERO AARNIO es mir am meisten angetan. Auf Grund seiner weißen Hülle wirkt er zeitlos und gut kombinierbar, durch das gepolsterte, rotkarierte Innenleben wird die ästhetische Schönheit des Objektes aber doch hervor gehoben. Nach einem anstrengenden Tag, oder auch einfach nur nach einem Nachmittag im Freien kann man sich in diesem Sessel gut in des Abend drehen und den Tag ausklinge lassen.

Wie wird der Ball-Chair gebaut? Hier geht es zum Video!

Ball-Chair von EERO AARNIO: Polyester, Glasfaser verstärkt, Metall, Textilpoliester, 1963-1965 Stiftung Prof. Dr. R. G. Winkler, Bad Godesberg

Liegen wie bei den Römern: Chaiselongue Soloform 5008

Giulia und Xenia finden die Chaiselongue "Soloform 5008" von Hans Hartl cool.

Giulia und Xenia finden die Chaiselongue „Soloform 5008“ von Hans Hartl cool.

Schüler-Projekt im MAKK: von Giulia  (14) und Xenia (14), FWG

Die Chaiselongue ,,Soloform 5008″ des Designers Hans Hartl hat uns, um ehrlich zu sein, am besten gefallen. Es war die Gemütlichkeit, die uns sofort ansprach. Das Beste an dieser römerartigen Liege ist, dass diese mit weicher Wolle bezogen ist und man darauf halb liegen bzw. halb sitzen kann, was wir uns sehr gemütlich vorstellen. Hätten wir so eine coole Liege bei uns daheim, dann bestände unser Alltag daraus, mit einer Tüte Chips auf dieser Liege zu liegen und eine Serie nach der anderen zu gucken. Am liebsten hätten wir gleich zwei davon.

Mehr Informationen zum Chaiselongue „Soloform 5008“ findet ihr hier…

Ray und Charles Eames: Rocker Arm Chair

Das Leben und Wirken von Ray und Charles Eames fasziniert Sabine

Der Rocker Arm Chair in Pink (1948) von Ray und Charles Eames ist ein Lieblingsstück von Sabine Meinecke.

Ray und Charles Eames, Designerpaar aus Amerika, haben Ikonen der Designgeschichte geschaffen. Auf der ganzen Welt begegnen uns heute Eames-Möbel und Objekte in Büros, Wohnungen, Restaurant, Flughäfen und in Museen. Sabine Meinecke ist Eames-Fan und bietet ehrenamtliches Mitglied des Arbeitskreis des MAKK Führungen zum großen Werk des Ehepaars Ray und Charles Eames an. „In den fast 40 Jahren gemeinsamer Arbeit brachten beide ihre Begabungen ein – und zwar mit unterschiedlichsten Themen. Ray Eames (1912-1988) hatte den ästhetischen Blick als Künstlerin. Ihr Raum- und Farbgefühl war ebenso bedeutend wie der von Charles Eames (1907-1978) als Architekt. Als Dekorateurin bin ich auch von ihrer werbetechnischen Seite fasziniert. Sie waren Meister der Kommunikation und Demonstration. Über 100 Filme entstanden, Ausstellungen zu unterschiedlichsten Design-Themen, Schaufensterentwürfe, Verkaufsräume, Werbefotos, Spielzeuge und natürlich Möbel.

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Schreibtisch von Frank Lloyd Wright

Der Schreibtisch mit integriertem Stuhl aus Eisen wurde 1904 von dem amerikanischen Industriedesigner Frank Lloyd Wright (1867-1959) für das Verwaltungsgebäude des Larkin Company in Buffalo, New York, entworfen. Felix Stark, Designer und Dozent, schaute sich das Funktionsmöbel in der ständigen Designaustellung des MAKK genauer an. „Der Schreibtisch mit integriertem Stuhl ist für mich in vielerlei Hinsicht ein spannendes Möbelstück, einerseits formalästhetisch mit seiner kubischen, architektonischen Form. Andererseits macht er deutlich, das Design immer ein Spiegel der Gesellschaft ist. 1904 ist die industrielle Revolution im vollem Gange: Elektrifizierung, Taylorismus und die Allgegenwärtigkeit der Maschinen verändern die Position des Menschen in der Gesellschaft nachhaltig – der Mensch wird selbst Teil einer Maschinerie und hat sich dieser unterzuordnen.

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Schülerprojekt: Bequeme Stühle

Wir haben in dieser Woche im Rahmen des Design-Projektes viel über die Arbeit des MAKK erfahren. Damit verbunden haben wir Collagen angefertigt und IKEA besucht. Im MAKK gefielen mir vor allem die gemütlichen Stühle in der Sammlung Winkler.

Gepostet vom FWG-Gymnasiast Phillipp (15).

Schülerprojekt: Designerstuhl Ball-Chair

Antonia S. mit dem ´Ball-Chair´.

Antonia S. mit dem ´Ball-Chair´.

Während der Projektwoche am FWG beschäftigten wir uns mit Design. Im MAKK erhielten wir zuerst einen Einblick in die Berufe in einem Museum und verschiedene Designs. Durch den Vergleich eines IKEA-Modells mit denen aus der „Sammlung Winkler“, eine Austellung vieler Möbelklassiker, bin ich auf diesen `Ball-Chair´, auf Deutsch `Sitzkugel´ gestoßen.

Die beiden Stühle ähneln sich jediglich in der Art des Sitzes, der eine runde Form hat und tiefergelegt ist. Beide bestehen aus Polyester, wobei dieses bei der `Sitzkugel´ zusätzlich durch Glasfaser verstärkt wurde. Der IKEA-Stuhl basiert auf dem Design des Ball-Chairs, wie viele moderne Möbel.

Neben dem Design und dem gemütlichen Aussehen des Sessels hat mich ebenfalls sein Hintergrund angesprochen. Er wurde im Jahr 1963-1965 designt, die Zeit der ersten Mondlandungen. Von diesem geschichtlichen Ereignis, lies sich der Designer Eero Aarnio, wie auch viele seiner anderen Kollegen, inspirieren. Die kugelförmige Form und weiße Farbe erinnern an einen Astronautenhelm.

Gepostet von FWG-Gymnasiastin Antonia.

Neu in der Design-Abteilung: Ein Podest für Alvar Aalto

Werner Nett, Leiter der Restaurierung im MAKK, platziert die Liege von Alvar Aalto

Werner Nett, Leiter der Restaurierung, platziert die Objekte von Alvar Aalto mit einem Mitarbeiter.

In der Design-Abteilung wurde umgeräumt. Die Kuratorin Dr. Romana Breuer widmete im Bereich der 1930er Jahre ein Podest dem finnischen Architekten und Gestalter Alvar Aalto (1898-1976). Zu sehen sind nun neben seiner weltbekannten Glasvase „Savoy“ (1936) und dem Armlehnstuhl Mod. Nr. 31 (um 1935) auch erstmalig ein halbrunder Wandschrank (um 1930-32) für das Lungensanatorium Paimio und ein minimalistisches Bettsofa (1930). „Das Bettsofa ist viel schwerer als es aussieht. Nicht nur wegen der Stahlrohrkonstruktion, sondern auch wegen den nicht sichtbaren Metallfedern“, so der Leiter der Restaurierung Werner Nett.

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Lieblingsstück: Frankfurter Hochhausschrank F1

Hauke Schmidt neben dem Sekretär `Frankfurter Hochhausschrank F1´ (1985)

Hauke Schmidt und der `Frankfurter Hochhausschrank F1´ (1985) von Norbert Berghof, Michael Landes und Wolfgang Rang

Der `Frankfurter Hochhausschrank F1´ ist eine Ikone der Postmoderne. 1985 wurde der Sekretärs von den drei Frankfurter Architekten Norbert Berghof, Michael Landes und Wolfgang Rang gestaltet. Hauke Schmidt, Schreinermeister aus Köln und Mitglied der Overstolzengesellschaft, hat die drei Architekten persönlich kennen gelernt:

„2013 sprach ich einen Vormittag lang mit drei sehr freundlichen Herren über den Schrank und über die Bedeutung von Gestaltung und Architektur. Es war ein reichhaltiges und tiefsinniges Gespräch, das bei mir nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Weiterlesen

Lieblingsstück: B9 von Marcel Breuer

Marcel Breuer B9 Maria Bausch

„Ich liebe das reduzierte Design von Marcel Breuer. Die Stahlrohrmöbel sind für mich das Sinnbild der Reduktion und dabei doch so ästhetisch,“ schwärmt die in Köln lebende Maria Bausch. „Passend sind auch die unprätentiösen Namen wie Stahlrohrstuhl B5, Stahlclubsessel B3 oder Beistelltisch B9. Der B9 wurde gleichzeitig als Hocker konzipiert und die Rolle als Beistelltisch in verschiedenen Höhen ergab sich als Konsequenz der hohen Funktionalität. Auf einen B9, der heute von Thonet bzw. unter dem Namen Laccio mit sichtbaren Schrauben von Knoll International hergestellt wird, spare ich und werfe mein Kleingeld in eine Spardose“, schmunzelt Maria Bausch während ihres Besuchs der MAKK-Sonderausstellung SYSTEM DESIGN. Als Liebhaber des Designs der Bauhausschule zog es sie und ihren Mann kürzlich in das Bauhausmuseum in Dessau.

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