„Ich liebe das reduzierte Design von Marcel Breuer. Die Stahlrohrmöbel sind für mich das Sinnbild der Reduktion und dabei doch so ästhetisch,“ schwärmt die in Köln lebende Maria Bausch. „Passend sind auch die unprätentiösen Namen wie Stahlrohrstuhl B5, Stahlclubsessel B3 oder Beistelltisch B9. Der B9 wurde gleichzeitig als Hocker konzipiert und die Rolle als Beistelltisch in verschiedenen Höhen ergab sich als Konsequenz der hohen Funktionalität. Auf einen B9, der heute von Thonet bzw. unter dem Namen Laccio mit sichtbaren Schrauben von Knoll International hergestellt wird, spare ich und werfe mein Kleingeld in eine Spardose“, schmunzelt Maria Bausch während ihres Besuchs der MAKK-Sonderausstellung SYSTEM DESIGN. Als Liebhaber des Designs der Bauhausschule zog es sie und ihren Mann kürzlich in das Bauhausmuseum in Dessau.
Einblicke in die Ausstellung „SYSTEM DESIGN“
MONTANA Einrichtungssystem „CO16“
© Montana Møbler
Montana ist ein System, das aus 42 Grundmodulen in 4 Tiefen und 49 Farben und Oberflächen besteht. Die Module können unendlich kombiniert werden und, wenn neue Bedürfnisse entstehen, wieder neu zusammengestellt werden. Die Abmessungen der einzelnen Module basieren auf
den Formaten der DIN 476.
SYSTEM DESIGN: Modulor 1 und 2 von Le Corbusier

Karsten Kretschmer testet während einer Führung das Proportionssystem von Le Corbusier `Modulor´ im großen Ausstellungssaal des MAKK.
Das Proportionssystem `Der Modulor 1´ und `Der Modulor 2´ entwickelte der Architekt und Maler Le Corbusier (1887–1965) in den 50er und 60er Jahren. Modulor stellt den bedeutendsten modernen Versuch dar, die Architektur im Einklang mit dem menschlichen Maß zu bringen. Zu sehen auf dem großen Wandbild der Sonderausstellung `SYSTEM DESIGN´; Oliver Scheibler zeichnete das Proportionssystem auf die 7,5 x 12 Meter lange Wand im großen Ausstellungssaal des MAKK. Der 1948 veröffentlichte Modulor 1 wird zu den bedeutendsten Theorien der Architekturtheorie gezählt. Im 1955 erschienenen Modulor 2 erläutert Corbusier die Anwendung der Maßlehre; er gab damit der Architektur ein menschliches Maß und gleichzeitig eine objektive Ordnung.
René Spitz über die Ausstellung SYSTEM DESIGN
Dr. René Spitz, Kurator der Sonderausstellung „SYSTEM DESIGN. Über 100 Jahre Chaos im Alltag“, spricht in diesem Video über das Konzept, das hinter der Ausstellung steht. Neben einer allgemeinen Einführung in das Thema Systemdesign geht er auf einzelne Exponate wie auch die erzählerische Struktur der Ausstellungs-Szenographie ein.
SYSTEM DESIGN: Lieblingsstück `Diamante´
Sie wird `Diamante´genannte, die Espressemaschine Concorso von 1956. „Die Espressemaschine ist mir sicher deswegen besonders aufgefallen, weil sie sich durch ihre skulpturale Qualität aus der doch weitgehend vertikal/horizontal geprägten Gestaltung der Ausstellung abhebt. Hinter der verspielten Front verbergen sich Funktionen, die nach 50 Jahren immer noch genauso produziert werden und wahrscheinlich nicht mehr verbessert werden können. Jedenfalls sieht die Maschine so aus, als ob der Kaffee daraus besonders gut schmeckt“, so Dr. Ingrid Gilgenmann aus Köln. Weiterlesen
SYSTEM DESIGN: Fotografische Dokumentation
Vergangenen Montag wurde die Sonderausstellung „SYSTEM DESIGN. Über 100 Jahre Chaos im Alltag“ für das Rheinische Bildarchiv Köln (RBA) fotografiert. Marion Mennicken, Fotografin des RBA, hat vor fast 30 Jahren von ihrem Vorgänger das Museum für Angewandte Kunst als ihr „Haupthaus“ übernommen. Seitdem dokumentiert sie alle Ausstellungen und Neuzugänge des MAKK, ist aber darüber hinaus auch in anderen städtischen Kölner Museen im Einsatz. Die Ausstellungen werden in der Regel montags abgelichtet, da das Museum geschlossen ist und kein Publikumsverkehr herrscht. Nichts soll ablenken von den Exponaten und der Szenographie: Aufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven, ohne Blitzlicht oder Lampen, so dass auch die Lichtsetzung dokumentiert werden kann. Archivfotografie hat schließlich System. Weiterlesen
SYSTEM DESIGN: Lieblingsstück Braun G12V
SYSTEM DESIGN: NCS Farbsystem in Vorbereitung
Das Natural Color System (NCS) ist ein standardisiertes Farbsystem, das auf dem menschlichen Farbempfinden beruht. In der MAKK-Sonderausstellung `SYSTEM DESIGN. Über 100 Jahre Chaos im Alltag´ kann die Farbenvielfalt als 3-D Installation bewundert werden. Dafür wurden von fleißigen Händen kleine rechteckige NCS-Farbverläufe auf durchsichtige PVC-Folien geklebt und an einem Stahlkranz im Ausstellungsraum aufgehängt. Initiatorin Anke Landsberg plante die gesamte Ausstellungsarchitektur inklusive Leitsystem. Weiterlesen
SYSTEM DESIGN: Montage in Vorbereitung
Dirk Ferlmann und sein Team legen für die Sonderausstellung SYSTEM DESIGN Hand an. Der Kölner Diplom-Restaurator rahmt die einzelnen Blätter aus den `Richtlinien und Normen für die Olympischen Spiele´. Für die Olympischen Spiele 1972 in München entwickelte Otl Aicher ein einheitliches Erscheinungsbild, von Piktogrammen über Plakate bis zu Logos.
Ausstellung SYSTEM DESIGN: Wandbild in Vorbereitung
Blick hinter die Museumskulissen: Oliver Scheibler zeichnet das große Wandbild für die Sonderausstellung `System Design – über 100 Jahre Chaos im Alltag´, die am 20. Januar 2015 beginnt. Der Kommunikations-Designer näherte sich über drei Monate der Idee des Systemdesigns. Seine Entwürfe spiegeln ein paar der gezeigten Exponate auf die 7,5 x 12 Meter lange Wand. Holzpuzzle verwachsen mit Lego-Steinen und Fischertechnik; das Proportionssystem `Modulor´ von Le Corbusier greift zu den Ringen der Olympischen Spiele. Eins ist offensichtlich. Scheibler suchte nach Gemeinsamkeiten: Utopische Gedanken in Richtung Weltverbesserung sind das Ergebnis.
Kölner Design Preis 2014
Der 1. Preis ging an Markus Wulf
Für seine Arbeit an der internationalen Filmschule Köln ifs, „Ein Märchen von einer unmöglichen Stelle im Universum“, gewann Markus Wulf den ersten Kölner Design Preis 2014. Mehr Infos hier…
Der 2. Preis ging an Philipp Mies
Philipp Mies von der Kölner International School of Design (KISD) schuf Industriedesign und erhielt dafür den 2. Kölner Design Preis 2014. „Move!“ unterstützt Bewegungen bei einer körperlicher Einschränkung. Mehr Infos hier…
Der 3. Preis ging an Alexander Gurko
„Ein Computer repräsentiert für mich alles Böse in einer kapitalistischen Welt.“ Der Wunsch einen Computer in der Medienkunst zu missbrauchen, beflügelte Alexander Gurko zu seiner Abschlussarbeit `Musik-PC´ an der Kunsthochschule für Medien Köln. Der Musik-PC ist ein IBM PC aus dem Jahr 1986, den Gurko zu einer Musikmaschine umbaute. „Ich stellte wärend der Arbeit fest, dass die historische Maschine musikalische Eigenschaften hat. Ich wechselte die Elektronik aus und programmierte sie, so dass Speicherlaufwerke und Netzteillüfter musikalische Töne bilden.“ Fünf Kultstücke der Computerspielkultur aus den 1980er Jahren spielt der Musik-PC: Pac-Man, Super Mario Bros., Tetris und Monkey Island. Mehr Infos hier…