ökoRAUSCH: nachhaltiges Designfestival im MAKK

Projektleiterin Dunja Karabaic von Ökorausch (Foto: Kirsten Reinhardt)

Dunja Karabaic mit dem Surtbrett von Backwoodboards (Foto: Kirsten Reinhardt)

von Dunja Karabaic, Projektleiterin ökoRAUSCH Think Tank

Was auf den ersten Blick wie eine Codierung klingt, kommt beim zweiten einer kleinen Revolution gleich: Die „Sustainable Development Goals“ und der „Material-Input pro Einheit Service“, besser bekannt unter dem „Ökologischen Rucksack“ nehmen mit vielen anderen Themen, und sexy verpackt, für zehn Tage Einzug ins MAKK. Denn ökoRAUSCH ist das einzige Designfestival in Deutschland, das sich ausschließlich dem Themenkomplex Nachhaltigkeit widmet.

Das Surfbrett von Backwoodboards steht exemplarisch für eines von fünf Themenclustern, das die ökoRAUSCH Ausstellung präsentiert: Für eine intakte Natur, die nicht durch unseren Ressourcenverbrauch, Abfall und Schadstoffe belastet wird. Designer*innen wie die von Backwoodboards versuchen durch Materialinnovation „zurück zur Natur“ zu gelangen, indem sie …

…beispielsweise Sportgeräte aus Naturmaterialien, wie den nachwachsenden Rohstoff Holz fertigen. Denn gerade Surfbretter waren früher aus Holz und die Hohlbauweise, die sie bei ihren Brettern verwenden, gibt es schon seit den 1920er Jahren. Doch Kunststoff lässt sich sehr viel schneller und günstiger herstellen und hat dadurch die Holzbretter in den letzten Jahrzehnten vom Markt vertrieben. Aufgrund des wachsenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit im Design ist jedoch zu beobachten, dass Surfbretter aus Holz nach und nach wieder konkurrenzfähig werden.

Die Surfbretter werden in einer Hohlbauweise und komplett aus Holz gebaut. Das Gerippe gibt dabei die Form vor und wird dann in Handarbeit mit 6 mm starkem Vollholz beplankt. Die Wahl des Holzes ist ein entscheidender Punkt dabei – beispielsweise ist Paulownia das Holz der Wahl: es ist leicht, lässt sich gut verarbeiten und wächst in fast allen Klimazonen, mittlerweile auch in Deutschland. Es ist ein Zierbaum, hierzulande bekannt als „Blauglocken-Baum“. Zum Beispiel gibt es in Bonn eine große Versuchsanpflanzung, da der Baum auch für die Papierindustrie interessant ist. Er wächst sehr schnell und ist nach neun bis zwölf Jahren schlagbar.  So wird es entsprechend in den nächsten Jahren möglich sein, das Holz  aus Bonn zu beziehen.

Mit Beispielen, wie diesem, möchte das ökoRAUSCH Festival nachhaltiges Design voranbringen und Nachhaltigkeit mit kreativen Mitteln weiter in der Gesellschaft verankern. Dies geschieht im Sinne eines erweiterten, multidisziplinären Designbegriffs mit fließenden Grenzen zur Kunst.

Bis zum 21. Mai geöffnet: ökoRAUSCH Ausstellung „Design für den Wandel“. Eintritt frei. Mehr Infos finden Sie bei www.oekorausch.de

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