Walter Gropius – Mies van der Rohe – Le Corbusier: das Dreigestirn der Moderne?

Walter Gropius, Bauhaus-Archiv, Berlin, 1979 (Foto: Eisenacher, CC BY-SA 3.0)

// von Mareike Fänger

Hat gute Architektur Einfluss auf die Gesellschaft? Bringt sie bessere Menschen hervor? Was überhaupt ist gute Architektur? Ist gar Produktionssteigerung die Folge lichtdurchfluteter und wohlproportionierter Fabrikhallen? Es sind sozialreformerische Ideen, mit denen schon der Meister der Meister – nämlich Peter Behrens bei der AEG – wichtige Maßstäbe setzt und technischen Fortschritt nicht ohne gesellschaftliche Demokratisierung sieht.

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Peter Behrens schuf die CI für AEG

Ingrid Gilgenmann vom Arbeitskreis MAKK zeigt Exponate von Peter Behrens, die er ab 1907 für die AEG gestaltete (Foto: Kirsten Reinhardt).

// von Dr. Ingrid Gilgenmann

Als Peter Behrens 1907 begann, das Gesicht der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft (AEG) neu zu gestalten, befand sich Europa in einem gigantischen Umbruch. Ein Wandel, der durchaus mit dem vergleichbar ist, was in den 1990er und frühen 2000er Jahren die Digitalisierung für uns bedeutet. Die AEG verkaufte die Elektrizität, eine enorme Erfindung, die die Arbeitswelt dieser Zeit, aber auch das Privatleben der Menschen, umfassend veränderte. Das neue Lebensgefühl sollte sich im Auftritt der Firma sowie in der Produktgestaltung spiegeln. Dafür Lösungen zu finden, das war die Aufgabe von Peter Behrens. Um es im heutigen Sprachgebrauch zu formulieren: Er schuf die erste deutsche Cooporate Identity. Um auch im Bereich des kommerziellen Erfolgs zu bleiben, bewegte er sich stets auf dem schmalen Grat zwischen bereits bekannten, identifizierbaren Formen und neuen Erfindungen, die dem Käufer Modernität suggerierten. Weiterlesen

Nachhaltige Mode ist heute stylisch und spannend!

© ITISNOVEMBER

// von Anna Mancarella und Lena Schröder

Mit den Fotos der gestrigen Eröffnung des Super Fashion Marktes wollten wir die euphorische Stimmung des Abends einfangen. Die Besucherzahlen haben gezeigt: Fair Fashion ist gefragt! Das Interesse an handgemachter und hochwertiger Mode ist in den letzten Jahren zunehmend gestiegen. Auch die ausstellenden Designerinnen und Designer haben berichtet, dass die Besucher gezielte Fragen nach Herkunft der Materialien und Herstellungsweise der Stücke stellen. Es entstanden angeregte Gespräche und nicht selten gingen die Besucher mit einem besonderen Kleidungsstück oder Accessoire nach Hause.

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Super Fashion Markt im MAKK

Schon zum dritten Mal findet der Super Fashion Markt im MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln ein zu Hause. Nach langer Vorbereitung und intensiven Castings werden insgesamt über 40 regionale und internationale Mode-Labels zusammenkommen und vom 4. bis 6. Mai 2018 ihre neuesten Kollektionen präsentieren. Sustainability und Fair Fashion sind Schwerpunkte der diesjährigen Veranstaltung. Die Organisatorinnen Anna Mancarella und Lena Schröder achten auch dieses Jahr auf die Wertigkeit der Design-Stücke, die Haltbarkeit und Ausdauer des Designs und ihre Produktionsbedingungen. Die teilnehmenden Designer sind nicht nur hervorragend in ihrer Profession, sie engagieren sich ebenso im Bereich Fair Trade. So stellen Nina Hempel & Moni Wallberg mit ihrem Label Blauer Montag ihre aktuellen Kollektionen für Frauen und Männer vor.

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Fenstersanierung im MAKK bei laufendem Betrieb

FenstersanierungMAKK

Die Design-Abteilung im MAKK ist bis Ende Februar 2018 temporär geschlossen (Fotos: Scott Biolek-Ritchie).

von Christiane Drabe

Die lang ersehnte Fenstersanierung im Museum für Angewandte Kunst Köln beginnt. Obwohl insgesamt 267 Fenster ausgetauscht werden, bleibt das Museum während der gesamten Bauzeit geöffnet. Begonnen wird mit den Fenstern in unserer Design-Abteilung, die daher bis Ende Februar 2018 temporär geschlossen ist. Auf unserer Facebook-Seite können Sie jeden Dienstag hinter die Kulissen schauen und neue Exponate im Depot entdecken – #depotdienstag.

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Geflügelter Traum: Mercedes 300 SL „Gullwing“

Katrin Witt mit ihrer Mutter Gunde Roskam im Museum für Angewandte Kunst Köln

Ein Tag im MAKK mit meiner Mutter Gunde Roskam (Foto: Kirsten Reinhardt).

von Katrin Witt
Ein Tag im MAKK mit meiner Mutter Gunde Roskam (85 Jahre). Kaum treten wir in das schöne Gebäude ein und lassen uns von der interessanten Aura des großen Vorraums einfangen, steuert meine Mutter zielstrebig zum ersten Exponat: Ein Mercedes-Benz 300 SL „Gullwing“ von 1956, der mit seinen offenen Flügeltüren zum Einsteigen einlädt. Mit letzter Kraft kann ich es grade noch verhindern, das meine außerordentlich sportliche Frau Mutter (ehem. Sportlehrerin am Gymnasium, die heute noch beim Bildungswerk Sportunterricht gibt) sich mit einem Schwung in das lederbezogene Fahrzeug schwingt. Ihre Begeisterung kann ich nicht nur deshalb verstehen, weil der Odtimer mit Alu-Karosse eine absolute Rarität ist. Weiterlesen

Design ist mehr als bloße Form!

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Design-Projekt mit 15 Schülerinnen und Schülern (& 1 Lehrer) der Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums-Projektwoche im MAKK (Foto: Kirsten Reinhardt)

von José Botana

Design lebt! und wir haben es ERlebt! Völlig unnötig heutzutage zu betonen, wie wichtig und wie dominant Design unser alltägliches Leben begleitet, auschmückt und aufregend gestaltet. Das geht vom Schuhlöffel bis zum Computer und von der Kaffeetasse bis zum Sessel. Jetzt schon im dritten Jahr hat uns dieses einzigartige Projekt vor und hinter die Kulissen des MAKK (Museum für Angewandte Kunst Köln) geführt und solch interessante Bereiche wie die Berufe der Leute die hier arbeiten (z.B. KuratorIn, RestauratorIn, MuseumspädagogIn, DesignerIn), also wie man zu diesem Beruf kommt und welche Tätigkeiten dann zum jeweiligen Berufsfeld gehören, nahegebracht.

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Ikea ist wie das H&M der Möbelindustrie

Blog-Workshop-mit-Kirsten-Reinhardt

Amrei Blomeyer und Cosmo Caspers im MAKK mit dem Stuhl von Arne Jacobsen.

von Amrei Blomeyer und Cosmo Caspers

Bei einem Gang durch das Museum für Angewandte Kunst in Köln begegnen einem viele Designs, die man auch gut in bekannten Möbelhäusern finden könnte. Meistens kennt man sie in einer abgewandelten Form von Ikea. Daher lässt sich Ikea gut als das H&M der Möbelindustrie bezeichnen, denn sie lassen sich von klassischen und erfolgreichen Designs inspirieren und bringen diese in einer preiswerteren Form auf den Markt und somit auch in die Wohnzimmer der eher einfacheren Leute. Ein Beispiel dafür ist dieser Stuhl von Arne Jacobsen:

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Wir designen im MAKK

Designerin

Designerin Stefanie Gräwe arbeitet mit Schülerinnen und Schüler des FWGs während der Projektwoche im MAKK.

von Lilla und Julia, 10. Klasse des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in Köln

Schülerinnen und Schüler des FWGs verbrachten eine viertägige Projektwoche im MAKK. Am Dienstag den 04.07.2017 erhielten wir einen Einblick in die Arbeit der Designerin Stefanie Gräwe.

In unserem Workshop „Upcycling“ ging es um das erschaffen von Unikaten, mit wiederverwertbarem Material. Wir behandelten Plastik. Wir hatten die Möglichkeit Taschen, Mäppchen oder Handyhüllen zu gestalten. Uns wurde alles schrittweise erklärt und wir entwickelten eigene, individuelle Designs. Sie erzählte uns über ihr Label und ihre Ideologie gebrauchten Dingen eine zweite Chance zu glänzen zu geben. Zusammenfassend war das ein sehr interessanter Workshop und uns hat gefallen, dass wir selber mit dem Material arbeiten durften.

Entwürfe von Zimmern aus der Zukunft

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Ella und Lina des Friedrich-Wilhelm Gymnasiums Köln hatten Projektwoche im MAKK.

Von Ella und Lina (Text) und Anna (Fotos)

Wir, Schüler des Friedrich-Wilhelm Gymnasiums Köln haben zum Abschluss eines aufregenden Tages mögliche Zimmerentwürfe aus der Zukunft designed und gezeichnet (ggf ausgeschnitten und aufgeklebt). Jeder von uns hat sich ein ziemliches individuelles Zimmer aus der näheren Zukunft ausgedacht und hat versucht es möglichst übersichtlich und mit richtig viel Spaß zu designen. Es war eine tolle neue Erfahrung, aber man muss sagen, dass es auf jeden Fall eine riesige Herausforderung war, da man ja versuchen musste Dinge zu zeichnen die es überhaupt noch nicht gibt. Ich finde, dass wir trotzdem ziemlich viele kreative Ideen hatten! Oben zum Beispiel kann man zwei unserer Resultate der Zimmerentwürfe sehen.

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Einblick in die Arbeit zweier Restauratorinnen


Restauratorinnen

Die Restauratorinnen Elke Beck und Katherina Sosou zeigen uns Schülern verschiedene Gegenstände.

Frida, Niklas und Andrei, Friedrich Willhelm Gymnasium, Stufe  8

Die beiden Restauratiorinnen Elke Beck und Katherina Sosou gaben uns für einen Tag einen Einblick in die Arbeit eines Restaurators. Zuerst erklärten sie uns anhand von Objekten unterschiedlichster Art, worauf man bei dem Restaurieren achten sollte. Dazu gehört zum Beispiel das Material, das Alter, der Zustand usw… Wir erfuhren einiges über den Beruf selbst und über den Werde-/Studiengang des Restaurators. Nachher durften wir selbst mit den Textilien arbeiten und diese unter dem Mikroskop untersuchen. Hinzu kommt, dass wir das Stoffmuster mit Hilfe von Flechtmatten  nachweben konnten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Beruf eines Restaurators sehr interessant und spannend ist, jedoch können wir uns persönlich nicht vorstellen in diesem Berufsfeld zu arbeiten, da wir nicht Begabt sind im Handwerklichen Gebiet.

Radiosammlung des 20. Jahrhundert

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Judith und Matilda (14), Klasse 8a des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums in Köln

Im Ramen unserer Projektwoche haben wir ,Teilnehmer des Projekts „Design“, mehrere Ausstellungen des MAKK besucht. Dabei fällt uns besonders die Radiosammlung des Museums auf. Obwohl alle Radios im dem gleichem Zeitabschnitt entstanden sind, unterscheiden sie sich in Form, Farbe und Material deutlich. Einige wirken vom Design sehr modern und wieder anderen sieht man die Spuren der Zeit deutlich an. Denn bei den meisten Modellen ist das Plastik vergilbt und bildet eine neue Farbe, der Lack blättert langsam ab und metallene Stellen sind teilweise verrostet. Weiterlesen

Ray und Charles Eames: Ist das WERBUNG?

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Sabine Meinecke in der Lounge des MAKK mit dem Buch über Charles und Ray Eames (Foto: Kirsten Reinhardt).

von Sabine Meinecke

Ray die Künstlerin (1912-1988) und Charles der Architekt (1907-1978) schufen Ikonen der Designgeschichte. Sie bezogen erstmals ergonomische Gesichtspunkte für ihre Sitzmöbel ein und das Sitzgefühl wurde zum Lebensgefühl der 50‘er Jahre. Lässig und bequem, eben funktional, aber dabei noch kostengünstig durch die industrielle Fertigung. Die bedeutensten Objekte sind hier im MAKK, Designabteilung ausgestellt sowie ein Regalsystem. Bei der Vorbereitung meiner Führung „EAMES Ray & Charles das TEAM – ein Designerpaar aus Amerika“ begeisterte mich sehr auch die werbetechnische Seite ihrer Arbeit. Die das Eames-Ehepaar war Vorreiter im Bereich der Kommunikation und Demonstration. Unzählige Projekte, wie z. B. Filme (,,Powers of Ten“), Dokumentationen, Ausstellungen (,,Mathematica“ 1961) oder der IBM Pavillion in New York für die Weltausstellung 1964 entstanden in fast 40 Jahren gemeinsamer Arbeit.

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ökoRAUSCH: nachhaltiges Designfestival im MAKK

Projektleiterin Dunja Karabaic von Ökorausch (Foto: Kirsten Reinhardt)

Dunja Karabaic mit dem Surtbrett von Backwoodboards (Foto: Kirsten Reinhardt)

von Dunja Karabaic, Projektleiterin ökoRAUSCH Think Tank

Was auf den ersten Blick wie eine Codierung klingt, kommt beim zweiten einer kleinen Revolution gleich: Die „Sustainable Development Goals“ und der „Material-Input pro Einheit Service“, besser bekannt unter dem „Ökologischen Rucksack“ nehmen mit vielen anderen Themen, und sexy verpackt, für zehn Tage Einzug ins MAKK. Denn ökoRAUSCH ist das einzige Designfestival in Deutschland, das sich ausschließlich dem Themenkomplex Nachhaltigkeit widmet.

Das Surfbrett von Backwoodboards steht exemplarisch für eines von fünf Themenclustern, das die ökoRAUSCH Ausstellung präsentiert: Für eine intakte Natur, die nicht durch unseren Ressourcenverbrauch, Abfall und Schadstoffe belastet wird. Designer*innen wie die von Backwoodboards versuchen durch Materialinnovation „zurück zur Natur“ zu gelangen, indem sie …

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Müssen sich Geschwister ähnlich sehen? Carlton und das verspannte Regal

Carola Horster-mit-verspannten-Regal-Wolfgang Laubersheimer

Carola Horster mit dem `verspannten´ Regal von Wolfgang Laubersheimer (1984) im MAKK (Fotos: Kirsten Reinhardt).

von Carola Horster

Es sind zwei ungleiche Brüder, die sich im Obergeschoss der Design-Abteilung gegenüber stehen: Einmal das breite, schrille und bunte Regal Carlton und das schmalbrüstige, hohe, metallisch-graue, auf das Minimum an Material reduzierte „verspannte“ Regal. Schon die Namen sind vielsagend: Carlton klingt nach Luxus, Verschwendung, vielleicht auch nach Leichtsinn im Spielcasino. Verspanntes Regal bezieht sich sachlich auf die Technik, mit der dieses fragile Objekt standfest gemacht wird, bedeutet aber leider auch das Gegenteil von entspannt. Kann man also den Schluss ziehen, dass Carlton für italienische Lebenslust und das verspannte Regal für deutsche Nüchternheit stehen? Ganz so einfach ist es nicht, denn tatsächlich sind beide Regale in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts der gleichen Unzufriedenheit mit der damals aktuellen Design-Landschaft entsprungen (deswegen Brüder!).

Gruppe Memphis: Ettore Sottsass hat 1980 eine Gruppe junger Entwerfer um sich geschart und … Weiterlesen