Mode ist faszinierend. Davon ist die Kölnerin Katrin Witt überzeugt. „Mode ist eine schillernde Welt, die ich gut kenne. Ich war viele Jahre in der Modebranche beschäftigt. Heute interessiert mich die Ausstellung aus Sicht der Kunst- und Textillehrerin. Denn: die Ideen der großen Designer kommen immer von der Straße – aus London, aus Mailand, aus Paris. Jeder Mensch macht Mode, indem er Kleidung individuell kombiniert. Meiner Meinung nach kann niemand sagen, mit Mode habe ich nichts am Hut!“
In der Sonderausstellung Look! begeistert sich Katrin Witt für Accessoires. Zu ihren Lieblingsstücken gehört das Hermès Tuch. „Die Seidentücher von Hermès beeindrucken mich immer wieder aufs Neue, es gibt inzwischen über 1.000 verschiedene Motive. Es ist sehr diffizil, das Material Seide so detailliert und präzise zu bedrucken wie es bei Hermès geschieht, die eine weltweit einzigartige Technik haben. Hermès bedruckt ein einziges Tuch je nach Modell zwischen 25 und 46 mal mit den jeweiligen Farbtönen und Mustern. Das Know-how wird immer noch erfolgreich geheim gehalten. Die Möglichkeiten ein Carré zu tragen, sind nahezu grenzenlos und werden von Bloggerinnen erfolgreich durch Anleitungsfilme präsentiert. Beispielsweise zeigt maitaispicturebook.com, wie Tücher getragen werden können, so dass jede Frau es nachmachen kann.
Obwohl ich mit 1,78 m nicht grade klein bin, ist mein zweites Lieblingsstück der Look!-Ausstellung der Plateauschuh von Phoebe Philo. Zum Glück ; ) kommen Plateaus immer wieder in Mode und sie sind viel angenehmer zu tragen als High Heels, da der Fuß in einer natürlicheren Stellung bleibt. Auch die Kombination schwarz-weiß ist ein zeitloser Klassiker.
Mein drittes Lieblingsstück ist das T-Shirt von Karl Lagerfeld, dass er für H&M kreierte. Es wäre bestimmt auch das Lieblingsobjekt einiger meiner Schüler, die im Textilunterricht ihr eigenes Shirt bedrucken und gestalten können. Die einfache, klare Gestaltung des Konterfeis trifft zweifelsfrei und sofort erkennbar Lagerfelds typische Züge. Textilgestaltung ist ein wichtiges Fach für Kinder und Jugendliche, hier lernen sie nicht nur feinmotorisches Geschick, auch Geduld, Sorgfalt und Durchhaltevermögen. Werte, die heute und in Zukunft eine große Rolle spielen. Inzwischen gibt es Studien, z.B. makerist.de 2014, die einen Zusammenhang von Handarbeit und Wohlbefinden beweisen.“