Drei Fragen an Jakob Kilian

Jakob Kilian in der aktuellen Ausstellung „Kölner Design Preis“ im MAKK, © KDP AG

Der diesjährige Kölner Design Preis/ Toby E Rodes Award geht an den KISD-Absolventen Jakob Kilian mit seiner Arbeit „Unfolding Space“. Der Handschuh „Unfolding Space“ ermöglicht es, mit der Hand sehen zu können. Dazu projiziert der Prototyp dreidimensionale Bildinformationen, die von einer Tiefenkamera generiert wurden, als Vibrationsmuster auf den Handrücken.

Die Kölner Design Preis AG der KISD führte eine Interview mit dem Gewinner Jakob Kilian über seine Sicht auf Design und seine Zukunft.

Welcher Künstler oder Designer inspiriert dich ?
Jakob Kilian: Im klassischen Sinne von Design und Kunst würde ich da Olafur Elliason nennen , der mit Licht, Bewegungen und Reflexionen arbeitet, oder Jochaim Sauter, der gemeinsam mit Olafur Arnalds Kunst mit Musik verbindet. In Bezug auf meine Arbeit finde ich aber interessant, dass mein Vorbild ein Wissenschaftler ist, ein Neurophysiologe, der mit dem Thema, das ich bearbeitet habe, in den 1960er Jahren angefangen hat. Seine Methodik ist oft so, wie ein Designer heute arbeiten würde und deswegen zähle ich auch ihn zu den inspirierenden Designer hinzu.

Wo wärst du gern in fünf Jahren als Designer ?
Jakob Kilian: Momentan sehe ich in der Arbeit viel Potenzial. Sie ist noch nicht abgeschlossen und ich habe in der Arbeit auch aufgezählt, wie man sie weiterentwickeln kann und was man in Zukunft daraus machen kann. Insofern sehe ich mich in 5 Jahren im Forschungskontext der Arbeit, in Zusammenarbeit mit Menschen, die einen ingenieurewissenschaftlichen und auch Programmierhintergrund haben, um das Projekt weiter voran zu bringen.

Welche Rolle spielt ein Designer in der heutigen Zeit deiner Meinung nach?
Jakob Kilian: Ich glaube die Rolle des Designers hat sich sehr gewandelt und das oft zitierte Bild des Schönmachers oder der Schönmacherin ist nicht mehr zeitgemäß. Viele Prozesse passieren im Hintergrund. Ein Beispiel ist das, was ich im Studium gemacht habe oder wo ich hin möchte, nämlich Interaktionen zu gestalten. Und diese Dinge geraten immer mehr in der Vordergrund, weil wir heute mehr denn je mit Maschinen zu tun haben. Maschinen stehen nicht mehr nur in Fabriken oder im öffentlichen Raum, sondern zunehmend in unseren privaten Räume und in wenigen Jahren werden sie vielleicht auch mit unseren Körpern verbunden sein. Aus diesem Grund sehe ich da eine große Herausforderung.

Die Ausstellung „Kölner Design Preis/ Toby E Rodes Award“ läuft noch bis zum 18. November im MAKK. Eintritt frei.

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